Die Telekom führt die Drosselung ein, ich kündige, bliblablub – aber fangen wir doch mal von ganz vorne an:

Wir schreiben das Jahr 2007. Die Luft war noch nicht so verschmutzt, man wählte sich bei uns noch mit einem netten 56k-Modem über einen Provider namens „AOL“ ein und brauchte an die 20 Minuten um kurze Videos auf einer Seite namens „Clipfish“ zu laden. Ich war damals 10 Jahre alt und um ehrlich zu sein, vermisse ich dieses tolle Geräusch, das kam, wenn man mal Internet brauchte.

Zumindest war es dann irgendwann so, dass meine Eltern sich sagten

So geht das nicht weiter. So viel, wie der Levin im Internet surft kann man das nicht weiterlaufen lassen. Das wird auf Dauer zu teuer!

Also sind wir, nach dem Vertragsende, zur netten Telekom. Damals war das total genial, so ’ne 2.000 kbit/s Leitung! Für meine Familie zumindest eine Weltneuheit! (Wir wohnen in Tauberfranken, oder auch „Badisch Sibirien“ – das ist im Prinzip wie „hinter dem Mond“)

Da fing es dann auch schon an mit den Problemen: Nach dem Provider-wechsel hatten wir erst mal Probleme, den Anschluss richtig zum Laufen zu bringen. Also haben wir die tolle 0800-Drecksnummer der Telekom angerufen und durften erst mal eine halbe Stunde in der Warteschleife warten. Als es dann hieß: „Ja, ne, haben Sie keinen Splitter bekommen?“ stellte sich uns erst mal die Frage: „Was ist denn ein Splitter?!“, also durften wir am darauffolgenden Montag erst mal in den Telekom-Shop gehen. Bis dahin lief eigentlich alles recht normal.

Als wir dann vor ca. 2 Jahren unseren Tarif gewechselt haben, zu einer 50.000 kbit/s-Leitung mit Entertain-sonstwas Paket, gab es schon wieder Probleme: Wir mussten einfach mal ein 10 Meter langes Lan-Kabel quer durch die Wohnung legen, weil unser Fernseher etwas weit vom Router entfernt war. Dann dachten wir uns: „Gehen wir doch zur Telekom und kaufen uns so d-Lan Stecker!“ – gesagt getan. Nur hatten wir dann das Problem, dass statt der versprochenen 50.000 nur 10.000 ankamen. Also wieder 0800-Nummer angerufen und die haben uns dann ’nen Techniker vorbeigeschickt. Der meinte dann: „Ich weiß gar nicht, was ihr Problem ist. An meinem Laptop kommen volle 50.000 an!“ Es kamen dann auch irgendwann 50.000 kbit/s an, was aber nicht lange hielt, aber mit 25.000 haben wir uns dann irgendwann zufrieden gegeben und einfach bei denen keinen Stress mehr gemacht. War uns auch irgendwann zu blöd.

Anfang des Jahres hieß es dann:

DIE TELEKOM DROSSELT! RETTE SICH, WER KANN!

und meine Eltern meinten dann: „80€/Monat und dann noch gedrosselt werden mit nicht mal der versprochenen Geschwindigkeit, da kündigen wir lieber“. Also kündigte meine Mutter letzten Monat, sodass wir bis zum 11.05. einen neuen Provider brauchten. Am liebsten wäre uns ja Kabel-BW gewesen, aber das ist hier leider nicht verfügbar. Also haben wir uns informiert und dachten uns „Lasst uns zu 1&1 gehen – die versprechen ungedrosseltes Internet und außerdem arbeitet jemand aus unserer Verwandtschaft da. Im Notfall kann der uns weiterhelfen“.

Heute haben wir dann endlich mal bei der 1&1-Beratungs-Hotline angerufen und wir kamen nach etwa einer Minute schon an einen Mitarbeiter. Dort habe ich dann gefragt, wie das denn sei, ob wir unsere Telefonanlage weiterhin damit nutzen könnten und ob wir denn auch alle drei Telefonnummern umsiedeln könnten. Alles kein Thema und in weniger als einer Viertelstunde war die ganze Sache dann auch telefonisch abgewickelt. Jetzt muss nur noch das zugemailte Formular zurückgefaxt werden und dann haben wir hoffentlich bis zum 11.05. eine tolle, 50.000 kbit/s schnelle, zuverlässige Internetleitung für etwa 30€/Monat. Und weil auf Twitter auch so viele meinten, dass 1&1 der totale Schrott sei, werde ich euch hier auch auf dem Laufenden halten, wie „schlecht“ der Provider wirklich ist.